OPER!April 2021
Liebe Leserin, lieber Leser –
Golda Schultz davon genug mitbringt. Die südafrikanische Sopranistin sang die Agathe im neuen Münchner Freischütz, der immerhin per Stream Premiere feiern konnte. Streaming und Online-Angebote im weitesten Sinn sind ohnehin das Gebot der Stunde, denn ohne sie geht zurzeit kaum etwas. Doch auch für die Zeit nach Corona – und auch die kommt irgendwann wieder – könnten sie Potenziale bieten: Wir unterhielten uns darüber mit Clément Cogitore und schauten uns an deutschen Stadttheatern und in der 3e Scène der Pariser Oper um. Zu schaffen macht der Shutdown auch Regisseuren, mal mehr, mal weniger, wie Christof Loy und Tobias Kratzer uns im Interview berichteten.
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Menschen
„Jeder Auftritt ist in diesen Tagen etwas ganz Besonderes“
Im Interview spricht die südafrikanische Sopranistin Golda Schultz über ihr Debüt als Agathe im Freischütz – und das Improvisieren in Zeiten der Pandemie. Interview: Uwe Friedrich Sie hatten gerade einen großen Erfolg als Agathe in Webers Freischütz an der Bayerischen Staatsoper. Üblicherweise käme jetzt die Frage, was als nächste Rolle...
Weiterlesen„Zu viele Close-ups!“
Clément Cogitore, ausgezeichnet mit dem OPER! AWARD 2020 für seine Pariser Inszenierung von Rameaus Les Indes galantes, spricht im Interview über die Sünden des Streamings...
„Ich hatte das schlechte Gewissen eines Kriegsgewinnlers“
Nicht nur die Sänger, auch die Regisseure sind von der Pandemie hart getroffen. Bei Tobias Kratzer läuft es dennoch erstaunlich gut. Im Interview erzählt der...
„Ich bin ein Monster“
Die Mezzosopranistin Lucile Richardot über die Kunst, die eigene Stimme in den Füßen zu spüren – und über gleich vier neue CDs. Interview: Kai Luehrs-Kaiser...
Was macht eigentlich… Eva Randová
Sie sang die menschlichste Küsterin von allen – in der wohl besten Gesamtaufnahme der Jenůfa. Eine formidable Ortrud war sie unter Solti und die Fricka...
Tenoraler Gottesbeweis
Franco Corelli war vielleicht der virilste, sprich: männlichste Tenor aller Zeiten und wird genau dafür bis heute angestaunt. Wir erinnern an den Gesangsgiganten und empfehlen...
„Plötzlich habe ich Lust auf Improvisation“
Regisseure haben in der Regel drei bis vier Neuinszenierungen. Bei denen, die international im Koproduktionsgeschäft agieren, stehen zudem Übernahmen an. Was ist da in den...
Themen
Toleranz und Katastrophe
Am Grand Théâtre de Genève widmet sich der schweizerische Theater- und Filmemacher Milo Rau mit Mozarts La clemenza di Tito zum ersten Mal einer Oper. Vorab gibt er Einblicke in die Inszenierung. Von Valeska Stern Gerade wurde sein neuester Film veröffentlicht, dank Corona nicht im Kino, sondern im Internet, abrufbar...
WeiterlesenKritiken
Durch die Karrierehölle
Der Freischütz als Streaming-Premiere aus dem Nationaltheater München überzeugt auf ganzer Linie. Der Regisseur Dmitri Tcherniakov zeigt große Oper als Psycho-Thriller, dazu wird formidabel gesungen und gespielt. Von Roland H. Dippel Mit der Waldseligkeit von Friedrich Kinds Freischütz-Textbuch nach der Geschichte aus der finsteren Peripherie Leipzigs in Apels und Launs...
WeiterlesenTriumphmarsch im Museum
Schon wieder eine Aida im Museum und mit Puppen. Doch in der neuen Pariser Inszenierung funktioniert es – auch dank des Ausnahme-Ensembles mit Jonas Kaufmann,...
Sänger-Kaliber im Nebel
Calixto Bieitos Carmen-Inszenierung ist nun auch in Wien angekommen. Die mediokre Regie wird von einem Sängerfest aufgewertet. Von Christoph Irrgeher (Redakteur der Wiener Zeitung) Der...
Antonio Salieri: Armida
Lenneke Ruiten, Florie Valiquette, Teresa Iervolino, Ashley Riches, Les Talens Lyriques, Christophe Rousset. Label: Aparté; Vertrieb: Harmonia mundi, 2 CDs Eine „Oper von fast ausschließlich...
Martin Stark: Der Ring des Nibelungen nach Richard Wagner
Büchergilde Gutenberg, 4 plus 1 Bilderbogen, 60 Euro Hurra, ein Wimmelbilderbuch! Wie in seligen Kinderzeiten mit Ali Mitgutschs aufregend überbordenden, detailversessenen und entdeckungsreichen Zeichenreisen in...
Piotr Beczała: In die Welt hinaus. Ein Opernleben in drei Akten
Amalthea Verlag, 256 Seiten, 19,99 Euro Manchmal erscheinen die Dinge nachträglich in einem anderen Licht. In seiner Autobiografie erzählt der Tenor Piotr Beczała von seinen...
Stephan Mösch: Weil jede Note zählt – Mozart interpretieren
Verlage Metzler / Bärenreiter, 401 Seiten, 29,99 Euro Gibt es sie, die ideale Mozart-Aufführung? Gar perfekt? Wie könnte sie klingen? Wie glattpoliert darf sie sein,...
News
Wat fott es, es fott?
„Was weg ist, ist weg“, sagt man in Köln. In diesem Fall hoffentlich nicht, denn es geht um 15 Millionen Euro, die die städtischen Bühnen Köln bei der Bremer Greensill Bank angelegt hatten. Anfang März hatte die deutsche Finanzaufsicht BaFin die Greensill Bank unter Aufsicht gestellt und wegen drohender Überschuldung...
WeiterlesenDas Schweigen der Opernlämmer
Nach Recherchen des Klassik-Magazins VAN plant der Westdeutsche Rundfunk das Morgenprogramm seines Kultursenders WDR 3 einzudampfen. Genauer gesagt: Auf Oper, Lied, Chormusik, Operette und Jazz...
Theatersanierungen von Bayern bis Westfalen
Dass viele deutsche Theaterbauten mittlerweile in die Jahre gekommen sind, ist bekannt. Und so wird derzeit vielerorts saniert oder über Neubauten diskutiert. Am Staatstheater Nürnberg...
Aufräumen am Badischen Staatstheater
Dass mit den Vorgängen in Zürich das Augenmerk auch wieder auf Karlsruhe fällt, dürfte durchaus kein Zufall sein, sondern auf strukturelle Probleme hinweisen, wurde hier...
Abgang eines Operndirektors
Wie das Opernhaus Zürich Ende Januar mitteilte, wird man sich zum Ende der laufenden Spielzeit vorzeitig von Operndirektor Michael Fichtenholz trennen. Die Entscheidung sei einvernehmlich...
Britische Opernhäuser nach Corona
Während in Deutschland die dritte Infektionswelle die Öffnungspläne infrage stellt und in Frankreich Theater besetzt werden, bereiten sich nach einem Bericht des Londoner Evening Standard...
Studien zu Öffnungsperspektiven
Mögliche Öffnungsperspektiven für Theater und Konzerthäuser könnten die inzwischen recht zahlreich vorliegenden Studien zur Wirkung von Hygienekonzepten bieten. Eine weitere hat für Ende März die...
Termine
Vida Miknevičiūtė
In Neapel am Teatro di San Carlo wäre Salome diesen Monat ihr Hausdebüt geworden, doch wieder einmal hat Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Stattdessen nimmt die litauische Sopranistin die Partie im Mai an der Staatsoper Berlin wieder auf (07., 12., 15., 21.). In Richard Wagners Werkverzeichnis gehört Rienzi,...
WeiterlesenJuan Diego Flórez
Zu seinem Konzertrepertoire gehören Auszüge aus Gounods Faust schon lange, Ende des Monats probiert Flórez sich an der Wiener Staatsoper erstmals auch an der szenischen...
Nachruf: Jewgeni Nesterenko
Der russische Bass Jewgeni Nesterenko starb Ende März im Alter von 83 Jahren in Wien an Covid-19. Nesterenko wurde in Moskau geboren, nach seinem Studium...
Nachruf: James Levine
45 Jahre lang, von 1973 bis 2018, leitete James Levine das musikalische Geschick der Metropolitan Opera New York. Der Nachruf des Hauses auf den Anfang...
Nachruf: Stefano Mazzonis di Pralafera
Der langjährige Intendant der Opéra Royal de Wallonie-Liège starb Anfang Februar im Alter von 72 Jahren. Mazzonis, geboren in Rom, stammte aus einer norditalienischen Aristokratenfamilie...
Felix Bender
Vier Kandidaten waren angetreten, das Rennen machte Mitte März rasch und eindeutig Felix Bender (35), der ab Sommer für zunächst fünf Jahre neuer Generalmusikdirektor des...
André de Ridder
Mit André de Ridder (50) bekommt das Theater Freiburg ab der Spielzeit 2022/23 einen GMD, der als Crossover-Experte E-Musik und zugleich populäre zeitgenössische Genres abdeckt....